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AutorenbildRobert Lönarz

VitiVoltaic - Weißer Riesling

Projektleiter Prof. Dr. Manfred Stoll und Prof. Dr. Claudia Kammann lagern Projektwein in die Geisenheimer Schatzkammer ein


PHOTOVOLTAIK IM WEINBERG

Neuanlage im Weinberg


Kann ein Schutz durch Solarmodule die Folgen des Klimawandels für den Weinbau abmildern und Weinbau sogar nachhaltiger machen? Mit dem „VitiVoltaic“ Projekt wollen wir dieser Frage nachgehen.

An der HGU entsteht ein bisher einzigartiges Forschungs-Reallabor, hier wird über einem Weinberg durch Photovoltaik Strom produziert und darunter reifen Trauben. Hieraus ergibt sich eine doppelte Flächennutzung, die auch als Agri-Photovoltaik (APV) oder eben im Weinbau als „VitiVoltaic“ (Vitis vinifera L.: die Weinrebe) bezeichnet wird.  Neben der Entzerrung von Flächenkonkurrenz und der Förderung der Erneuerbaren Energien könnte eine Agri-PV auch eine Anpassungsstrategie für Reben an den Klimawandel bieten. Bereits jetzt hat der Weinbau mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen. Die beschleunigte phänologische Entwicklung, Trockenstress, frühere Reife, reduzierte Säurewerte oder Sonnenbrand sind nur einige Beispiele der zunehmenden Risiken. Der Klimawandel wird spürbarer, und Spätfrostrisiken, Hitzewellen, Dürreperioden oder Starkniederschlagsereignisse treten häufiger auf. Die moderate Beschattung durch die Agri-PV könnte die Auswirkungen des Klimawandels abmildern, indem die Temperatur unter den Modulen gesenkt, der Wasserhaushalt der Reben verbessert, die Schäden durch Starkniederschläge reduziert werden oder der dezentral erzeugte Strom für die Spätfrostprävention oder sogar die Bewirtschaftung zur Verfügung steht. Auch ist es denkbar, dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert werden kann, wenn die Laubwände durch die Module darüber trockener bleiben. Wie sich die Agri-PV auf die Reben und das Mikroklima im Weinberg auswirkt, und damit auf die Erträge, die Qualität und die Ertragssicherheit, ob wir Pflanzenschutz reduzieren können und wie wir den Strom im Weinberg selbst zur Steigerung der Nachhaltigkeit im Weinbau nutzen können – all dies sind Fragen, die wir im „VitiVoltaic“-Reallabor erforschen wollen.

Die finanzielle Förderung erfolgt über EFRE (APV-Weinbau4Real), EFRE-REACT (apparative Ausstattung), sowie das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (VitiVoltaic4Future).


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